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Offene Rechnungen sind ein leidiges Thema. Du hast Deine Leistung erbracht, vielleicht sogar viel Zeit und Herzblut investiert – aber das Geld bleibt aus. Statt einer fristgerechten Zahlung kommen Ausreden oder gar keine Reaktion. Viele Unternehmer, Selbstständige und Freiberufler kennen diese Situation nur zu gut.

Die Folge: Deine Liquidität leidet, Dein Unternehmen gerät in Schieflage, und der Ärger wächst von Tag zu Tag. Genau hier setzt professionelles Forderungsmanagement an.

Aber wann lohnt es sich, ein Inkassounternehmen einzuschalten?
Welche Vorteile hast Du davon?
Und was musst Du dabei beachten?

In diesem Artikel gebe ich Dir einen umfassenden Überblick, damit Du Klarheit gewinnst und sofort weißt, wie Du vorgehen kannst.

Was bedeutet Inkasso eigentlich?

Der Begriff Inkasso kommt vom italienischen „incassare“ und bedeutet „einziehen“ – konkret: offene Forderungen beitreiben. Wenn ein Schuldner seine Rechnung nicht bezahlt, kannst Du selbst mahnen oder die Sache an einen Profi übergeben.

Ein Inkassodienstleister übernimmt für Dich:

  • die außergerichtliche Kommunikation mit dem Schuldner,

  • die rechtssichere Erstellung von Mahnungen und Zahlungsvereinbarungen (wie Ratenzahlungsvereinbarungen),

  • die Überwachung von fristgerechten Zahlungen,

  • – wenn nötig – die Einleitung gerichtlicher Schritte (Mahnbescheidsverfahren)

  • und den nachfolgenden Vollstreckungsmaßnahmen.

Das Ziel ist immer klar: Du sollst Dein Geld bekommen, ohne selbst noch mehr Zeit und Nerven investieren zu müssen.

Typische Situationen, in denen sich Inkasso lohnt

Nicht jede offene Rechnung rechtfertigt sofort den Gang zum Inkasso. Aber es gibt klare Anzeichen, wann Du aktiv werden solltest:

1. Zahlungsfristen werden wiederholt überschritten

Wenn ein Kunde nicht nur einmal, sondern regelmäßig zu spät zahlt, ist das ein Warnsignal.

2. Deine Mahnungen bleiben ohne Reaktion

Du hast mehrfach erinnert, aber der Schuldner meldet sich nicht oder vertröstet Dich immer wieder.

3. Die Forderung ist für Dich wirtschaftlich relevant

Besonders bei größeren Summen oder vielen kleinen Außenständen summieren sich die Verluste schnell.

4. Der Schuldner bestreitet die Forderung nicht, zahlt aber trotzdem nicht

Hier lohnt es sich, schnell zu handeln, um weiteren Schaden zu vermeiden.

5. Dir fehlt die Zeit, Dich selbst um das Forderungsmanagement zu kümmern

Jeder Tag, den Du Dich nicht um Dein Kerngeschäft kümmern kannst, kostet Dich wertvolle Ressourcen – sowohl finanziell als auch emotional.

Welche Vorteile bringt Dir professionelles Forderungsmanagement?

Viele Unternehmer zögern, Inkasso einzuschalten – oft aus Sorge um die Kundenbeziehung oder wegen vermeintlich hoher Kosten. Doch die Vorteile überwiegen deutlich:

1. Zeitersparnis

Du musst Dich nicht mehr mit Telefonaten, Mahnungen und E-Mail-Pingpong herumschlagen.

2. Rechtssicherheit

Inkassoschreiben sind rechtlich korrekt formuliert und basieren auf den aktuellen gesetzlichen Vorgaben. Das schützt Dich vor Fehlern.

3. Liquiditätssicherung

Regelmäßige Zahlungseingänge sind das Fundament jedes Unternehmens. Professionelles Forderungsmanagement hilft, Außenstände schneller einzutreiben und Deine Finanzen zu stabilisieren.

4. Psychologischer Effekt

Viele Schuldner reagieren sofort, wenn ein Inkassounternehmen eingeschaltet wird. Die Ernsthaftigkeit wird deutlich – und oft wird gezahlt, noch bevor zu gerichtlichen Maßnahmen gegriffen werden muss.

5. Kostenminimierung

Die Kosten für Inkasso trägt in der Regel der Schuldner. Für Dich ist der Aufwand also nicht mit zusätzlichen Kosten verbunden. Sobald die Forderung beigetrieben wurde, erhältst Du mögliche Vorschusszahlungen zurück.

So läuft der allgemeine Inkassoprozess bei mir ab
– Schritt für Schritt

Damit Du eine klare Vorstellung davon bekommst, wie der reguläre Ablauf ist, zeige ich Dir hier einen typischen Ablauf – wie das Forderungsmanagement bei mir abläuft:

1. Du vereinbarst einen Call mit mir

Über diesen Link kannst Du ganz einfach und unkompliziert 24/7 Deinen Wunschtermin buchen und wir lernen uns kennen. Ich höre mir Deine Situation an und gebe Dir einen ersten Überblick über Deine Möglichkeiten beim Forderungsmanagement.

2. Du sendest mir sämtliche Unterlagen bezüglich der offenen Forderung zu

Du sendest mir Deine offenen Rechnungen und die bereits erfolgten Mahnungen bzw. die Korrespondenz. Ich sichte die Unterlagen und gebe Dir eine Rückmeldung zu Deinen individuellen Möglichkeiten. Du entscheidest, wie es weitergeht – so hast Du jederzeit die volle Kontrolle über das Verfahren – nur ohne nervenaufreibenden Kontakt mit dem Schuldner.

3. außergerichtliche Inkassoschreiben an den Schuldner

In der Regel sende ich immer bis zu zwei außergerichtliche Aufforderungsschreiben an den Schuldner. Hierin fordere ich den Schuldner offiziell auf, die Forderung innerhalb einer Frist zu begleichen. Die Kosten für den Schuldner steigen im Verfahren – während das erste Aufforderungsschreiben mit vollständiger Zahlung im Anschluss noch verhältnismäßig günstig ist, wird das zweite Aufforderungsschreiben schon teurer und auch eine Ratenzahlungsvereinbarung verursacht mehr Kosten – ist aber oft unumgänglich.

4. Überwachung der Frist und der Zahlung

Ich behalte die Zahlungsfrist im Blick und prüfe, ob die Zahlung eingeht oder ob weitere Schritte erforderlich / möglich sind. Wenn die außergerichtlichen Schreiben keinen Erfolg haben, bespreche ich die weiteren möglichen Schritte mit Dir.

5. Verhandlungsphase

Manchmal werden Ratenzahlungen oder Stundungen vereinbart, wenn der Schuldner nicht in einer Summe zahlen kann. Auch hier spreche ich die Optionen mit Dir ab. Wenn Du mir mehr Freiraum gibst, kann ich besser und oft effektiver verhandeln.

6. Gerichtliches Mahnverfahren

Zahlt der Schuldner nicht, kann ich ein gerichtliches Mahnverfahren einleiten, welches in der Regel innerhalb von 1-2 Monaten zu einem Titel (Vollstreckungsbescheid) führt, aus dem vollstreckt werden kann.

Wichtiger Hinweis: während des Verfahrens kann der Schuldner Widerspruch / Einspruch einlegen. Dies führt dazu, dass das Verfahren ggfls. an das zuständige streitige Gericht abgegeben wird. Hierfür entstehen dann weitere Gerichtskosten, die grundsätzlich vom Schuldner zu tragen sind.

Wenn ich Schuldner vertrete – was auch vorkommen kann – empfehle ich diesen, bei einer berechtigten Forderung keinen Widerspruch / Einspruch einzulegen, sondern lieber Kontakt zum Gläubiger aufzunehmen, um eine Zwangsvollstreckung durch eine Zahlungsvereinbarung (die eingehalten werden sollte) zu verhindern und so die entstehenden Kosten möglichst gering zu halten. 

7. Zwangsvollstreckung

Mit dem Vollstreckungsbescheid sende ich eine letzte Zahlungsaufforderung an den Schuldner – mit dem Hinweis auf eine mögliche anstehende Vollstreckungsmaßnahme, falls weiterhin keine Zahlung erfolgt. Kommt der Schuldner der letzten Zahlungsaufforderung nicht nach und meldet sich nicht für eine Einigung, können Maßnahmen wie eine Kontenpfändung oder Sachpfändung (nach einem Auftrag an den Gerichtsvollzieher, der die erforderlichen Daten erfragt) erfolgen.

8. Langzeitüberwachung

Wenn aktuell keine Zahlung erfolgen kann, nehme ich die Angelegenheit gerne in meine Langzeitüberwachung auf. Dort kontrolliere ich regelmäßig – meist 1-2x jährlich – die möglichen Maßnahmen und melde mich vor deren Einleitung bei Dir, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Häufige Sorgen rund ums Inkasso – und die Realität

„Ich möchte die Kundenbeziehung nicht zerstören.“

Verständlich – doch: Wer nicht zahlt, ist ohnehin kein zuverlässiger Kunde. Inkasso bedeutet nicht zwingend das Ende der Zusammenarbeit. Professionelle Anbieter kommunizieren sachlich und respektvoll. Deshalb ist auch meine Devise „Forderungsmanagement mit Respekt“, denn manchmal kann dies schon sehr einflussreich sein, wenn man die Schuldner nicht von Grund auf negativ behandelt.

„Inkasso ist teuer.“

Falsch. Die Kosten trägt im Regelfall der Schuldner. Nur wenn dieser zahlungsunfähig ist, kann ein Eigenanteil entstehen. Um hier die Kosten transparent zu halten, rechne ich aufgrund des RVG nur im Außenverhältnis ab – mit meinen Kunden habe ich meist eine Pauschalpreisvereinbarung. Damit ist von Beginn an klar und transparent, was meine Tätigkeit kosten kann. Diese Beträge bekommst Du nach Zahlung durch den Schuldner zu 100 % erstattet. Was man auch nicht vergessen sollte: Hast Du eine Rechtsschutzversicherung? Diese übernimmt meist auch die Kosten – um die Anfrage und die Klärung kann ich mich gerne für Dich kümmern.

„Das dauert ewig.“

Oft reicht schon das erste Inkassoschreiben, um Bewegung in die Sache zu bringen. Viele Fälle werden innerhalb weniger Wochen geklärt.

Tipps, wie Du Forderungsausfälle von vornherein reduzierst

Auch wenn Inkasso eine wertvolle Lösung ist – am besten ist es, wenn Forderungen gar nicht erst offenbleiben. Einige praktische Tipps:

  • Kläre Konditionen schriftlich, bevor Du Leistungen erbringst, bestenfalls durch beide Parteien unterzeichnet.

  • Setze klare Zahlungsfristen auf Deinen Rechnungen (z. B. zahlbar bis zum -Datum-, nicht zahlbar innerhalb xy Tage).

  • Erinnere frühzeitig, bevor die Frist verstreicht. Dafür lohnt es sich schon eine E-Mail-Vorlage zu erstellen, in der Du dann einfach die Daten einträgst und diese 2-3 Tage vor der Zahlungsfrist als freundliche Erinnerung an Deinen Kunden sendest.

  • Prüfe Neukunden, z. B. durch Bonitätsauskünfte.

  • Biete Anreize für schnelle Zahlung, wie kleine Skonti.

Fazit: Warte nicht zu lange!

Jede offene Rechnung ist ein Risiko für Dein Unternehmen. Je länger Du wartest, desto schwieriger kann es werden, das Geld einzutreiben. Professionelles Inkasso ist kein Zeichen von Härte – sondern von unternehmerischer Weitsicht.

👉 Mein Tipp: Rechne nach, wie viel Zeit und Geld Dich offene Forderungen bisher schon gekostet haben. Dann wirst Du sehen: Inkasso lohnt sich, selbst bei teilweisen Kosten, für die man zuerst in Vorleistung gehen müsste.

Dein nächster Schritt

Hast Du aktuell offene Rechnungen, bei denen Du nicht weiterkommst?
Oder möchtest Du Dein Forderungsmanagement von Anfang an professionell aufstellen?

👉 Dann melde Dich gern bei mir. Ich unterstütze Dich dabei, Deine Forderung zu verwalten – schnell, rechtssicher und ohne unnötigen Stress.